Gesundheitspsychologie: Fachinhalte:
Sammlung evaluierter Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation

Sucht- und Drogenprävention in der Schule

Autoren

Prof. Dr. Matthias Jerusalem & Dr. Waldemar Mittag

Institution

Lehrstuhl Pädagogische Psychologie & Gesundheitspsychologie, Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6, 10099 Berlin
Fon 030 / 2093-4081, Fax 030 / 2093-4010
Email: Jerusalem@Educat.HU-Berlin.de

Zielgruppe

11-18jährige SchülerInnen (6.-10. Klassenstufe)

Zielsetzung

Gesundheitsförderung in der Schule mit Fokus auf Sucht- und Drogenprävention
Durch Förderung grundlegender Lebens- und Bewältigungskompetenzen (Lebenskompetenztraining), Verbesserung von Selbstwahrnehmung und Selbstvertrauen sowie den Erwerb von sozialen Fertigkeiten und Kompetenzen zur Selbstbehauptung (Standfestigkeitstraining) und zum Stressmanagement wird ein verantwortungsbewusster und selbstbestimmter Umgang mit legalen und illegalen Drogen sowie der eigenen Gesundheit bei den Jugendlichen angezielt.

Inhalte

Das Programm besteht aus den nachfolgenden acht Komponenten:
1. Selbstkonzept und Selbstwertgefühl;
2. (Selbst-)Wahrnehmung und Gefühle;
3. Wertvorstellungen und Lebensziele;
4. Selbstbehauptung;
5. Konfliktbewältigung
6. Soziale und kommunikative Fertigkeiten
7. Entspannung und Stressbewältigung
8. Wissen und Information

Methodik

Interaktive Unterrichtsformen, soziales Lernen, Wahrnehmungs- und Interaktionsübungen mit sozialem Feedback, Rollenspiele, themenbezogene Hausaufgaben, Fallbeispiele, Entspannungsübungen und Phantasiereisen.

Setting

Durchführung in der Schule im Klassenverband durch den Klassenlehrer
Zeitlicher Umfang: 24 Unterrichtsstunden, möglichst als Wochenstunden in einem Schulhalbjahr
alternativ: Blockungen im Rahmen von Projekttagen.
Eine Kurzform des Programmes ist in Vorbereitung.

Kursleiter

Lehrer (insb. Klassenlehrer) nach vorauslaufender Schulung

KL-Schulung

durch die o.g. Institution im Rahmen eines Lehrertrainings
Zugangswege von TeilnehmerInnen: Schulen, Schulämter, Landesinstitute für Lehrerfortbildung, Krankenkassen

Durchführung

Die Durchführung des Präventionsprogramms erfolgt durch Lehrer der jeweiligen Schulen und kann durch die o.g. Institution in praktischer und evaluativer Hinsicht begleitet werden.

Evaluation und Ergebnisse

Die Maßnahmen bewirkten bei vielen Kindern und Jugendlichen gewünschte Verhaltensänderungen:
Der Alkoholkonsum der Jugendlichen wurde reduziert werden; zahlreiche rauchende Jugendliche wurden dazu bewegt, mit dem Rauchen aufzuhören.
Zur Erzielung langfristiger Programmeffekte empfehlen die Evaluationsergebnisse eine Fortführung der Maßnahmen in reduziertem Umfang für die nachfolgenden Schuljahre.
(weitere und detailliertere Evaluationsergebnisse in der Literatur)

Literatur

Jerusalem, M. & Mittag, W. (1997). Schulische Gesundheitsförderung: Differentielle Wirkungen eines Interventionsprogramms. Unterrichtswissenschaft, 25, 133-149.

Mittag, W. & Jerusalem, M.(1998). Gesundheitsförderung in der Schule: Evaluation eines Interventionsprogrammes zur Alkoholprävention. In: M. Beck (Hrsg.), Evaluation als Maßnahme der Qualitätssicherung: Pädagogisch-psychologische Interventionen auf dem Prüfstand (S. 121-144). Tübingen: dgvt-Verlag.

Mittag, W. & Jerusalem, M. (1999). Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen. In B. Röhr-le & G. Sommer (Hrsg.), Prävention und Gesundheitsförderung (S. 161-179). Tübingen: dgvt-Verlag.

Mittag, W. & Jerusalem, M. (1999). Determinanten des Rauchverhaltens bei Jugendlichen und Transfereffekte eines schulischen Gesundheitsprogrammes. Ztschr. für Gesundheitspsychologie, 7, 183-202.

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