Gesundheitspsychologie: Fachinhalte:
Sammlung evaluierter Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation

"Bleib locker" - Stressbewältigung für Kinder

Autoren Johannes Klein-Heßling & Prof. Dr. Arnold Lohaus
Institution

Fachbereich Psychologie - Arbeitsgruppe Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie, Philipps-Universität Marburg
Gutenbergstraße 18, 35037 Marburg
Tel. 06421 / 282-3626, Fax 06421 / 282-3910
e-mail: LohausA@Mailer.uni-marburg.de

Zielgruppe

Kinder im Grundschulalter, trainingsbegleitend: Eltern

Zielsetzung

Stressbewältigung

Prävention

Verringerung des Risikofaktors ‚Stress'

Inhalte
  • Wahrnehmungsschulung für Stresssymptome und potentielle Stresssituationen.
  • Kennenlernen eines kindgerechten Stressmodells.
  • Erproben und Bewerten unterschiedlicher emotionsregulierender und problemorientierter Stressbewältigungsstrategien (wie Entspannen, soziale Unterstützung suchen, Problemlösen).
  • Erarbeitung von Maßnahmen zur Entlastung und Unterstützung der Kinder an Elternabenden.
Methodik

Vielfältiger Einsatz von Methoden: Problemanalysen, verhaltensbezogene Hausaufgaben, Rollenspiele, Fallbeispiele, Comics, Entspannungs- und Auflockerungsübungen

Setting

Gruppentraining für ca. 10 Kinder mit 8 Sitzungen a 1 1/2 Std.
begleitend Elternabende am Beginn und am Ende des Trainingsprogrammes

Kursleiter

Diplom-PsychologInnen mit Erfahrungen im Umgang mit Kindergruppen, mit Qualifikationen in der Anleitung von Entspannungsverfahren und Durchführung von Rollenspielen mit Kindern

KL-Schulung

Ca. 60 Kursleiter wurden 1996 von der Techniker Krankenkasse geschult
Zugangswege von TeilnehmerInnen:
Schulpsychologische Beratungsstellen, Kinderärzte, Reha-Maßnahmen für chronisch kranke Kinder.
Der SSK-Fragebogen (Lohaus et al., 1996) ermöglicht eine testunterstützte Indikationsstellung.

Durchführung

Kurse durch die Techniker Krankenkasse

Evaluation

durch die o. g. Institution:

  • Evaluationsstudie im Rahmen einer Diplomarbeit:
  • 84 Schüler der 4. Klasse, 2 Experimentalklassen und 2 Kontrollklassen, Fragebögen für Schüler
  • Ergebnisevaluation zum Stress-Wissen, -Erleben und -Bewältigungsverhalten
  • Evaluation im Auftrag der Techniker Krankenkasse im Rahmen eines Modellprojekts
  • 163 Kinder im Alter von 8-12 Jahren als Teilnehmer von Stressbewältigungstrainings
  • Vergleich verschiedener Stressbewältigungstrainings (mit unterschiedlichen Methodenschwerpunkten) und einer Wartekontrollgruppe; Prätest, Posttest, Follow-up nach 6 Monaten

Fragebögen für Kinder und Eltern, Beobachtungsprotokolle der Kursleiterinnen und Kursleiter

Ergebnisse Trainingswirkungen bei Selbsteinschätzungen der Kinder und Fremdeinschätzungen durch die Eltern: 
  • Die Kinder lernen, Stresssymptome und potentielle Stresssituationen wahrzunehmen;
  • sie kennen deutlich mehr Stressbewältigungsstrategien;
  • sie schätzen potentielle Stresssituationen weniger belastend ein.

Das Vermitteln von Problemlösefertigkeiten zeigte die deutlichsten Effekte und die Vermittlung von Entspannungstechniken die geringsten Effekte.

Literatur

Dirks, S., Klein-Heßling, J. & Lohaus, A. (1994). Entwicklung und Evaluation eines Stressbewäl-tigungsprogrammes für das Grundschulalter. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 41, 180-192.

Klein-Heßling, J. & Lohaus, A. (2000). Stresspräventionstraining für Kinder im Grundschulalter (2. erweiterte und aktualisierte Auflage des Trainingsmanuals zu 'Bleib locker'). Göttingen: Hogrefe.

Lohaus, A., Fleer, B., Freytag, P. & Klein-Heßling, J. (1996). Fragebogen zur Erhebung von Stresserleben und Stressbewältigung im Kindesalter (SSK). Göttingen: Hogrefe.

Lohaus, A., Klein-Heßling, J. & Shebar, S. (1997). Stress management for elementary school children: A comparative evaluation of different approaches. European Review of Applied Psychology, 47, 157-161.

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