Qigong und Taijiquan
(Autor: Wolf-Ulrich Scholz)
Qigong und Taijiquan (oft auch Ch’i Kung und T’ai Chi Ch’uan geschrieben)
sind chinesische Methoden zur Pflege der Gesundheit, die seit einigen Jahren
auch in Deutschland Eingang in die Gesundheitsförderung und die Psychotherapie
gefunden haben. Insbesondere an der Oldenburger Universität werden
seit mehreren Jahren chinesische Methoden der Gesundheitspflege erforscht,
und im Rahmen des Forschungsschwerpunkts „Meditative Verfahren in der Gesundheitsförderung"
der Arbeitseinheit Psychologie im Gesundheitswesen werden Ausbildungen
in Qigong wissenschaftlich begleitet.
Qigong ist ein Sammelbegriff für meditative Übungen
zur Pflege der Lebensenergie: Bewegungsübungen im Sitzen, Stehen und
Gehen, Atemübungen und Übungen der inneren Aufmerksamkeitslenkung
und der Vorstellungskraft in Ruhe oder Bewegung. Durch die Oldenburger
Untersuchungen sind gesundheitsförderliche Wirkungen von Qigong im
körperlichen Bereich festgestellt worden und weiterhin, daß
Qigong geistige Fähigkeiten verbessere, die emotionale Befindlichkeit
positiv beeinflusse und den Umgang mit belastenden Emotionen im Sinn einer
psychophysiologischen Selbstregulation fördere.
Taijiquan bezeichnet eine Reihe von meditativen Körperübungen,
die sich durch sanft und rund fließende Bewegungen bei harmonischer
Atmung und geistiger Achtsamkeit auszeichnen. Positive gesundheitliche
Wirkungen ergeben sich nicht nur für den Bewegungsapparat, den Stoffwechsel,
das Atmungs-, Kreislauf- und Verdauungssystem, sondern auch im psychischen
Bereich im Sinne von Entspannung, Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit
und Stimmungsaufheiterung.
Psychologen nutzen die mit dem Erlernen von Qigong und Taijiquan verbundene
Sensibilisierung der Wahrnehmung für Körperhaltungen und Fehlhaltungen
zusätzlich auch zur Bewußtwerdung und Korrektur damit einhergehender
seelischer Grundhaltungen.
Außerdem gibt es psychologische Angebote, die besonders ausgewählte
Qi-qong-Formen oder Taijiquan-Übungen mit weiteren psychologischen
Methoden zu umfassenderen Gesundheitsförderungsprogrammen oder speziellen
Präventionsmaßnahmen z.B. zur Vorbeugung von Herz-Kreislaufbeschwerden,
Rückenbeschwerden oder zur Stärkung des Immunsystemes verbinden.
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