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Die Psychologie kann als wissenschaftliches Berufsfeld
sowie als eine der wesentlichen Gesundheitswissenschaften maßgeblich
dazu beitragen,
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Gesundheit in der Bevölkerung im positiven und ganzheitlichen Sinne
zu fördern,
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gesunde Lebens-, Lern- und Arbeitsbedingungen in der Gesellschaft zu fördern
sowie
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Menschen, die andere Menschen gesundheitlich betreuen (in der Familie,
durch ehrenamtliche Tätigkeiten, helfenden Berufen), in Fähigkeiten
zu einer ganzheitlichen Gesundheitshilfe fortbilden.
Die Gesundheitspsychologie
integriert Fragestellungen und Kenntnisse aus allen Bereichen der Psychologie
und aus den Gesundheitswissenschaften, um psychologisch begründete
Modelle und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu entwickeln
und ihre Qualität zu überprüfen. Im Rahmen der Gesundheitswissenschaften
hat die Gesundheitspsychologie eine mittlere und vermittelnde Position
zwischen Medizin und Theologie bzw. Religionswissenschaften (individuumzentrierte
Disziplinen mit den Polen ‘Körper’ und ‘Geist’) sowie zwischen Ökologie
und Soziologie (umweltzentrierte Disziplinen mit den Polen ‘Natur’ und
‘Gesellschaft’). Sie hat also ein besonders hohes Integrationspotential
im Feld der Gesundheitswissenschaften. Das Tätigkeitsfeld von Diplom-PsychologInnen
im gesundheitspolitischen Handlungsfeld der Gesundheitsförderung läßt
sich als angewandte Gesundheitspsychologie (wissenschaftsorientierte Formulierung)
oder als psychologische Gesundheitsförderung (praxisorientierte Formulierung)
bezeichnen.
Psychologische Gesundheitsförderung - es ist der hier bevorzugte
Begriff - bietet Menschen, Gruppen und Organisationen vielfältige
psychologische Maßnahmen an, um sie in ihrem Streben zu positiven
und ganzheitlichen Gesundheitszielen zu unterstützen und sie zu gesundheitsfördernden
Erlebensweisen, Denk- und Handlungsgewohnheiten bzw. zu aktiver regelmäßiger
gesundheitsbezogener Selbsthilfe anzuregen. Die Maßnahmen gelten
als ‘Hilfe zur Selbsthilfe’; sie dienen nicht zur Diagnose und Therapie
von körperlichen und psychischen Erkrankungen; sie ersetzen also keine
ärztlichen und psychotherapeutischen Behandlungen; sie gelten nicht
als ‘heilkundliche’ Maßnahmen. Für Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
können keine ‘Erfolge’ versprochen oder garantiert werden; denn Menschen
erreichen positive Gesundheitsziele vor allem durch aktive ‘erfolgreiche’
Selbsthilfe. Maßnahmen der psychologischen Gesundheitsförderung
gelten dann als qualitätsmäßig effektiv, wenn durch sie
möglichst viele Mitglieder der angesprochenen Zielgruppen zu aktiver
regelmäßiger gesundheitsbezogener Selbsthilfe angeregt werden.
"Psychologinnen und Psychologen sind Fachleute der Gesundheitsförderung
für Individuen, Institutionen und soziale Systeme." (So beginnen
die "Leitsätze zur psychologischen Gesundheitsförderung"
des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen) Sie arbeiten
seit Jahrzehnten im Rahmen mehrerer psychologischer Fachrichtungen und
in verschiedenen Tätigkeitsfeldern für die Gesundheit der Menschen.
Mit ihren Fachkenntnissen und Berufserfahrungen tragen sie als Experten
zur Förderung gesunder Lebens-, Lern-, Arbeits- und Umweltbedingungen
sowie zur Förderung gesunder Lebensgestaltung von Menschen in ihren
alltäglichen sozialen Beziehungen bei. Seit vielen Jahren sind Diplom-PsychologInnen
im gesundheitspolitischen Handlungsfeld der Gesundheitsförderung maßgeblich
aktiv und haben in verantwortlichen Positionen zu wichtigen Entwicklungen
im Bereich des Gesundheitswesens beigetragen. Für alle o.g. Arten
von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, seien sie auf Personen,
Alltagsgemeinschaften, soziale Strukturen, Bildung, Empowerment und Management
orientiert, gibt es fachkompetente PsychologInnen.
‘Psychologen sind Gesundheitsexperten’; sie sind Experten zur
Förderung positiven und ganzheitlichen Erlebens von Gesundheit. GPI
möchte dazu beitragen, dieses Image in der Bevölkerung, der Fachwelt
und der Gesundheitspolitik mehr zu verbreiten, sozusagen als eine ergänzende
und alternative Möglichkeit zum bisher vorherrschenden Image ‘Psychologen
als Experten zur Behebung psychischer Störungen’.
© Maximilian Rieländer
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erstellt: 18.12.1997
aktualisiert:
27.10.2003
© Maximilian Rieländer
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