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Gesundheitsförderung ist ein umfassendes individuelles,
soziales, berufliches und gesellschaftlich-politisches Handlungsfeld
mit den Aufgaben:
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‘gesunde Lebensweisen’ bzw. individuelle und soziale Kompetenzen zu gesunder
Lebensgestaltung im Kontext der alltäglichen sozialen Beziehungen
zu fördern,
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‘gesunde Lebenswelten’ bzw. gesundheitsfördernde Lebens-, Lern- und
Arbeitsbedingungen in der Umwelt zu gestalten,
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eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik zu entwickeln.
Gesundheitsförderung ist ein interdisziplinäres Aufgaben-
und Handlungsfeld und bedarf der interdisziplinären Kooperation
vieler gesundheitsbezogener Wissenschaften und Berufsrichtungen sowie vieler
Organisationen der Bildungs-, Gesundheits-, Familien-, Sozial-, Verkehrs-,
Wirtschafts- und Umweltpolitik.
Positiv und ganzheitlich orientierte Gesundheitsförderung ist
eine sehr wichtige Zukunftsaufgabe für die gesamte gesellschaftliche
Entwicklung. Darauf verweist die WHO mit ihrer erneuerten Strategie
"Gesundheit für alle im 21. Jahrhundert" (s.o.) und ebenso der Politik-
und Unternehmensberater Leo Nefiodow in seinem neuen Buch "Der sechste
Kondratieff - Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im
Zeitalter der Information" (Sankt Augustin, Rhein-Sieg-Verlag, 1997). Demnach
ist zugunsten einer gesunden gesellschaftlichen Weiterentwicklung in die
Gesundheitsförderung politisch und wirtschaftlich mehr zu investieren
als bisher. Gesundheitsförderung ist eine gesellschaftliche Investitionsaufgabe;
finanzielle Ausgaben sind eher als Investitionskosten denn als Fehl- oder
Reparaturkosten zu betrachten.
Gesundheitsförderung umfasst eine große Vielfalt
von Maßnahmen; sie lässt sich folgendermaßen
gliedern:
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Personzentrierte Maßnahmen dienen dazu, Menschen im Rahmen
ihrer alltäglichen sozialen Beziehungen zu gesunden Lebensweisen zu
befähigen bzw. umfassende Fähigkeiten zu konstruktiver Lebensgestaltung
zu fördern. Sie lassen sich unterteilen in: Maßnahmen zur Förderung
allgemeiner Kompetenzen für eine gesunde Lebensführung, kommunikationsorientierte
Maßnahmen, entwicklungsorientierte Maßnahmen für die verschiedenen
Entwicklungsphasen des Lebens, Maßnahmen zur Bewältigung kritischer
Lebensereignisse, Maßnahmen zur konstruktiven Bewältigung chronischer
Erkrankungen.
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Gemeinschaftsorientierte Maßnahmen dienen dazu, Alltagsgemeinschaften,
in denen Menschen bestimmende soziale Lebenswelten erleben, gesundheitsfördernd
zu unterstützen, gesunde soziale Integrationen und positive mitmenschliche
Beziehungen zu fördern sowie Fähigkeiten der Alltagsgemeinschaften
zu effektiver Gesundheitshilfe zu stärken. Hervorgehoben seien folgende
Maßnahmengruppen: familienbezogene Gesundheitsdienste; ausgedehnte
Bildungsmöglichkeiten für Familien zur Förderung von Gesundheitshilfe-Kompetenzen
für Kinder, alte Menschen und für chronisch erkrankte und behinderte
Menschen; Unterstützung von Selbsthilfegruppen (auch über Selbsthilfe-Organisationen
und -Kontaktstellen).
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Strukturzentrierte Maßnahmen dienen dazu, gesunde Lebenswelten
in der Umwelt bzw. gesundheitsfördernde Lebens-, Lern- und Arbeitsbedingungen
zu gestalten. Sie lassen sich unterteilen in: Maßnahmen in bezug
auf größere soziale Organisationen (Schulen, Arbeitswelt,
Schulen, Kommunen, Institutionen des Gesundheitswesens, Freizeitbereich,
Verkehrs-, Rechts- und Bildungswesen) sowie Maßnahmen in bezug auf
die ökologische Umwelt.
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Bildungsorientierte Maßnahmen dienen dazu, ‘Gesundheitsförderung’
zu einer wichtigen Bildungsaufgabe in allen Arten von Schulen (vom Kindergarten
bis zur Hochschule) zu machen, Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung
bildungsmäßig an alle interessierten Menschen zu vermitteln
und Menschen, die im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen beruflich/ehrenamtlich
tätig sind und die in anderen Bereichen Führungspositionen innehaben,
zugunsten vertiefter Kompetenzen für Aufgaben der Gesundheitsförderung
aus- und fortzubilden.
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Maßnahmen zum Empowerment dienen dazu, Bürger und Gruppen
zu ermutigen und zu befähigen, sich in verschiedenen größeren
sozialen Kontexten und in der Gesellschaft für mehr Gesundheitsförderung,
für gesündere Lebens-, Lern- und Arbeitsbedingungen und für
eine bessere Gesundheitsversorgung aktiv und effektiv einzusetzen.
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Managementorientierte Maßnahmen dienen dazu, im gesellschaftlich-politischen
Handlungsfeld der Gesundheitsförderung Management-Kompetenzen für
Institutionen des Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen, der freien Wirtschaft
sowie in Kommunen und politischen Organisationen zu stärken.
© Maximilian Rieländer
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erstellt: 18.12.1997
aktualisiert:
27.10.2003
© Maximilian Rieländer
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