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Weltgesundheitsorganisation - Regionalbüro für Europa:
‘Gesundheit für Alle’ - 21 Ziele für das 21. Jahrhundert
Ziel 7: Verringerung übertragbarer Krankheiten
Bis zum Jahr 2020 sollten die gesundheitlichen Beeinträchtigungen
aufgrund übertragbarer Krankheiten durch systematisch angewendete
Programme zur Ausrottung oder Bekämpfung bestimmter Infektionskrankheiten,
die für die öffentliche Gesundheit Bedeutung haben, erheblich
verringert werden.
Teilziele zur Eliminierung von Krankheiten
7.1 Bis 2000 oder sogar früher sollte der Poliomyelitis-Übertragung
in der Region Einhalt geboten werden und bis 2003 oder sogar früher
sollte die Eliminierung der Krankheit in jedem Land zertifiziert werden
können.
7.2 Bis 2005 oder sogar früher sollte in der Region
Neugeborenen-Tetanus eliminiert werden.
7.3 Bis 2007 oder sogar früher sollten einheimische
Masern in der Region eliminiert werden und bis 2010 sollte die Eliminierung
der Krankheit in jedem Land zertifiziert werden können.
Teilziele zur Krankheitsbekämpfung
7.4 Bis 2010 oder sogar früher sollten alle Länder
folgendes erreicht haben:
- eine Diphtherie-Inzidenz von weniger als 0,1 pro 100 000 Einwohner;
- eine Reduzierung der Zahl neuer Hepatitis B-Virusträger
um mindestens 80% durch Einführung der Hepatitis B-Impfung als Standardimpfung
für Kinder;
- in bezug auf Mumps, Pertussis und invasive Erkrankungen durch
Haemophilus influenzae Typ B eine Inzidenz von weniger als 1 pro 100 000
Einwohner;
- in bezug auf kongenitale Syphilis eine Inzidenz von weniger
als 0,01 pro 1000 Lebendgeburten;
- in bezug auf kongenitale Röteln eine Inzidenz von weniger
als 0,01 pro 1000 Lebendgeburten;
7.5 Bis 2015 oder sogar früher
- sollte in jedem Land die Malariainzidenz auf weniger als 5
Fälle pro 100 000 Einwohner reduziert werden, und in der Region sollte
es keine Todesfälle infolge einheimischer Malaria mehr geben;
- sollten in jedem Land die Inzidenz, Sterblichkeit und die
negativen Folgen von HIV-Infektionen und Aids, anderen sexuell übertragbaren
Krankheiten, Tuberkulose und akuten Atemwegsinfektionen sowie Durchfallerkrankungen
bei Kindern nachhaltig und kontinuierlich zurückgehen.
Dieses Ziel läßt sich erreichen, wenn:
- das öffentliche Gesundheitswesen die vorstehend genannten
Krankheiten mit effizienten laborgestützten Überwachungsmethoden
laufend überwacht und neue Krankheiten sowie Veränderungen der
Antibiotika-Resistenzen unverzüglich erkennt;
- bei den durch Impfung verhütbaren Krankheiten, deren
Eliminierung oder Bekämpfung zu den Zielsetzungen gehört, ein
95%iger Impferfassungsgrad in den betreffenden Bevölkerungsgruppen
erreicht wird;
- eine generelle Röteln-Impfung im Kindesalter eingeführt
wird und wenn je nach den örtlichen Verhältnissen Impfstrategien
gegen Hepatitis B sowie Impfprogramme gegen Haemophilus influenzae Typ
B und Mumps, einschließlich der Anwendung von Kombinationsimpfstoffen,
durchgeführt werden;
- integrierte, auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtete Programme
zur Information, Prävention und Therapie von HIV/Aids und sexuell
übertragbaren Krankheiten unter spezieller Berücksichtigung von
Drogenkon-sumenten und anderen besonders gefährdeten Gruppen erstellt
werden;
- international abgestimmte Strategien zur Krankheitsprävention
und -bekämpfung, beispielsweise in bezug auf Tuberkulose, akute Atemwegsinfektionen
und Durchfallerkrankungen, durchgeführt werden;
- in allen Ländern Bemühungen unternommen werden,
um die Malariaüberwachung und Maßnahmen zur Verhütung der
Krankheitsübertragung, zur Fallerkennung und Therapie zu verstärken;
- Kooperationspartner auf nationaler und internationaler Ebene,
u. a. Netzwerke von Public-Health-Instituten und WHO-Kooperationszentren,
einen raschen Informationsaustausch ermöglichen, um gegen Epidemien
vorzugehen und Orientierungshilfen in bezug auf Konzepte, internationale
Zusammenarbeit und Gesundheitsempfehlungen für Reisende zu bieten;
- klar definierte nationale und internationale Strategien zur
Krankheitseliminierung und -bekämpfung entwickelt und durch sektorübergreifende
Handlungsansätze sowie ein gut organisiertes öffentliches Gesundheitswesen
umgesetzt werden.
© Maximilian Rieländer
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erstellt: 18.05.1999
aktualisiert:
27.10.2003
© Maximilian Rieländer
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