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Weltgesundheitsorganisation - Regionalbüro für Europa:
‘Gesundheit für Alle’ - 21 Ziele für das 21. Jahrhundert
Ziel 16: Qualitätsbewußtes Management der Versorgung
Bis zum Jahr 2010 sollten die Mitgliedstaaten dafür sorgen,
daß sich das Management in allen Bereichen des Gesundheitswesens
– angefangen bei bevölkerungsorientierten Gesundheits-programmen bis
hin zur klinischen Versorgung einzelner Patienten – an den Ergebnissen
gesundheitlicher Maßnahmen orientiert.
Teilziele:
16.1 Die Wirksamkeit zentraler Strategien im Bereich der öffentlichen
Gesundheit sollte an den Ergebnissen solcher Maßnahmen gemessen werden,
und Entscheidungen über alternative Strategien zur Lösung spezifischer
Gesundheitsprobleme sollten zunehmend auf Vergleichen der Ergebnisse gesundheitlicher
Maßnahmen mit deren Wirtschaftlichkeit basieren.
16.2 In allen Mitgliedstaaten sollte landesweit ein Mechanismus
zur kontinuierlichen Überwachung und Weiter-entwicklung der Versorgungsqualität
in bezug auf mindestens zehn wichtige Krankheitsbilder geschaffen werden,
einschließlich einer Messung der gesundheitlichen Folgen, der Wirtschaftlichkeit
der Versorgung und der Patientenzufriedenheit.
16.3 Die Resultate gesundheitlicher Maßnahmen sollten mindestens
bei fünf der oben erwähnten Krankheitsbilder auf eine signifikante
Besserung hinweisen, und aus Erhebungen sollte hervorgehen, daß die
Patienten mit der Qualität der erhaltenen Leistungen zufriedener sind
und daß man ihre Rechte stärker achtet.
Dieses Ziel läßt sich erreichen, wenn:
- sich alle Gesundheitseinrichtungen sowohl in der Routineversorgung
als auch bei der Einführung neuer Verfahren wissenschaftlich fundierter
Methoden bedienen, wobei für jede klinische Versorgungsebene die Versorgungsqualitätsindikatoren
zu definieren sind und die Überwachung der Versorgungsqualität
zu einem festen Bestandteil der Arbeit jeder Versorgungseinheit werden
muß;
- die Mitgliedstaaten Konzepte und Mechanismen entwickeln,
die gewährleisten, daß die Rechte der Patienten auch in bezug
auf moralische, kulturelle, religiöse und philosophische Werte und
Überzeugungen geachtet werden und daß in der Öffentlichkeit
eine offene Debatte über die ethischen Aspekte von Gesundheitspolitik
und Gesundheitsversorgung gefördert wird;
- durch Bildungsmaßnahmen und sonstige Aktivitäten
Fachkräften in der Gesundheitsversorgung die Motivation und die Kompetenzen
vermittelt werden, die notwendig sind, um die jeweils besten Methoden übernehmen
zu können, und damit sich jeder für das Ergebnis der eigenen
Arbeit verantwortlich fühlt;
- die Ergebnisse gesundheitlicher Maßnahmen sowie Wirtschaftlichkeitskriterien
regelmäßig zur Beurteilung von Verfahren und Praktiken eingesetzt
werden;
- neue und bestehende Technologien, einschließlich
Arzneimittel, kontinuierlich in bezug auf Gesundheitsverträglichkeit,
Resultate und Wirtschaftlichkeit überwacht und beurteilt werden;
- ein System zur Dokumentation, Überwachung und Verbesserung
der Versorgungsergebnisse geschaffen und Erbringern von Gesundheitsleistungen
routinemäßig eine anonymisierte Dokumentation der Ergebnisse
zur Verfügung gestellt wird;
- Informationen über wissenschaftlich fundierte Methoden
für Erbringer von Gesundheitsleistungen frei verfügbar sind.
© Maximilian Rieländer
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erstellt: 18.05.1999
aktualisiert:
27.10.2003
© Maximilian Rieländer
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