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(Die Leitsätze wurden auf der Delegiertenkonferenz des BDP 11/1995
verabschiedet.)
1. Psychologinnen und Psychologen sind Fachleute der Gesundheitsförderung für Individuen, Institutionen und soziale Systeme.
Psychologinnen und Psychologen arbeiten seit Jahrzehnten in verschiedenen Tätigkeitsfeldern für die Gesundheit
der Menschen. Mit ihren Fachkenntnissen und Berufserfahrungen tragen sie als Experten zur Förderung gesunder Lebens-,
Lern-, Arbeits- und Umweltbedingungen sowie zur Förderung gesunder Lebensgestaltung von Menschen in ihren
alltäglichen sozialen Beziehungen bei.
2. Gesundheitsförderung erfordert weiterhin ein Umdenken in der krankheitsorientierten Gesundheitspolitik
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt mit ihrer positiv orientierten und umfassenden biopsychosozialen
Gesundheitsdefinition, mit der für Europa entwickelten langfristigen Strategie "Gesundheit für alle" und mit der
Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung wichtige Leitlinien für die internationale und nationale
Gesundheitspolitik.
In der psychologischen Gesundheitsförderung orientieren sich Psychologinnen und Psychologen an den Leitlinien der
WHO und an der Förderung positiver Handlungsperspektiven und tragen so zu einer Neuorientierung in der
Gesundheitspolitik bei.
Positive Perspektiven im Denken und Handeln anzuzielen und zu erreichen, ist nach psychologischen Erkenntnissen
erfolgversprechend und zufriedenstellend, auch für die Vorbeugung und Heilung von Störungen.
3. Die Arbeit von Psychologinnen und Psychologen in der Gesundheitsförderung zielt sowohl auf
die verhältnis- wie auf die verhaltensorientierte Prävention.
Psychologische Gesundheitsförderung bezieht sich auf person-, institutions- und objektzentrierte Maßnahmen
wie z.B.
- gesundheitliche Aufklärung, Gesundheitstrainings und Gesundheits-Selbsthilfe,
- Entwicklung von Gesundheitsprogrammen für Kommunen, Betriebe und Schulen,
- Gestaltung von Wohnumgebungen, Arbeitsplätzen und Erholungsräumen.
4. Psychologische Gesundheitsförderung gründet sich auf die Psychologie als Wissenschaft und Beruf.
Die Gesundheitspsychologie integriert Fragestellungen und Kenntnisse aus allen Bereichen der Psychologie und aus den
Gesundheitswissenschaften, um theoretische Modelle und praktische Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu
entwickeln und ihre Qualität zu sichern.
Psychologische Gesundheitsförderung
- wird von Diplom-Psychologinnen und Diplom-Psychologen ausgeübt,
- bedarf einer kontinuierlichen Fortbildung (vgl. Berufsordnung des BDP),
- wird innerhalb und außerhalb des Gesundheitswesens durchgeführt und
- gilt als Ausübung eines Freien Berufes.
5. Gesundheitsförderung ist für die Psychologie eine herausragende gesellschaftliche Zukunftsaufgabe.
Für den gesellschaftlichen Auftrag, die gesundheitliche Situation der Bevölkerung zu verbessern, ist der
fachliche, berufliche, berufspolitische und gesundheitspolitische Einsatz von Psychologinnen und Psychologen für die
Gesundheitsförderung künftig zu stärken.
Psychologische Gesundheitsförderung legt insbesondere Schwerpunkte auf die sozialpsychologische Konzeptionierung,
Implementierung, Durchführung und Evaluation von psychologischen Maßnahmen und Handlungsstrategien, vor allem
auf kommunaler Ebene.
Der BDP verfolgt folgende Ziele:
- Gesundheitspsychologie ist fachlich-wissenschaftlich weiterzuentwickeln.
- Die Fachkompetenz von Psychologinnen und Psychologen für das Feld der Gesundheitsförderung ist offensiv
darzustellen.
- Die Berufstätigkeit von Psychologinnen und Psychologen für die Gesundheitsförderung ist zu
fördern.
- Die Zusammenarbeit mit den für die Gesundheitsförderung tätigen Organisationen auf Bundesebene,
Landesebene und regionaler Ebene ist zu verstärken.
- Auf die Gesundheitspolitik ist aktiv Einfluß zu nehmen.
- Psychologische Gesundheitsförderung ist in allen gesellschaftlich relevanten Feldern voranzubringen.
Insbesondere sind aktuelle gesundheitsbezogene Probleme aufzugreifen.
Der BDP arbeitet für die Gesundheitsförderung bereits zusammen mit:
- der Fachgruppe Gesundheitspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie,
- der Task Force on Health Psychology der EFPPA,
- der Bundesvereinigung für Gesundheit e.V.,
- dem WHO-Regionalbüro für Europa.
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erstellt: 18.12.1997
aktualisiert:
27.10.2003
© Maximilian Rieländer
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